Franz Tima

Autoschlossergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.

* 1901    † 1944

 

Lebenslauf

Franz Tima wurde am 27.6.1901 in Wien geboren. Er arbeitete als Autoschlossergehilfe. Von 1918 - 1934 war er Mitglied der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich. Ab 1939 war er Lade- und Magazinarbeiter am Nordwest-Bahnhof.

Kassier der "Roten Hilfe"

Franz Tima agierte als Kassier der "Roten Hilfe". Er unterstützte die Frauen der im KZ befindlichen Spanienkämpfer Josef Zak und August Gstettenbauer.

Widerstand, Verhaftung, Todesurteil

Am 23. 2. 1943 wurde Franz Tima verhaftet und am 30. 6. 1944 gemeinsam mit Josef Blaschek (Blažek) und Franz Josef Bernert (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 30.8.1944 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.

Aus dem Urteil

„Im Februar 1944 übergab er [Tima] der Frau Pregler auf der Straße 100. – RM. Sie teilte ihm mit, dass ihr Ehemann inzwischen zum Tode verurteilt und im November 1943 hingerichtet worden war. Auf seine Weisung verteilte die Ehefrau Pregler die monatlichen Spenden unter sich, der Ehefrau des dem Angeklagten Tima ebenfalls seit Jahren bekannten Funktionärs Jelinek sowie der Mutter der in einem Konzentrationslager befindlichen kommunistischen Gesinnungsagenossin Marie Klement. Auch der Mutter der ihm als Kommunisten bekannten Brüder Josef und Johann Zak ließ der Angeklagte Tima Spenden zukommen.“

Gedenktafel

Sein Name steht auf einer 1945 enthüllten Gedenktafel der KPÖ-Landstraße (Wien 3, Apostelgasse 36), jetzt KPÖ (Wien 3, Baumgasse 29-31).

Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien

Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.

Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof

In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.

Quellen und Bildnachweise

  • Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
  • Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
  • Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
  • Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
  • Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung

Hauptwerke zur Gruppe 40

Weiterführende Informationen

  • DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
  • Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
  • Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
  • DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
  • Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
  • Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
  • Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
  • Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964

Web-Hinweise


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